One year in India
  Hilfstransport
 

Hilfe im Überflutungsgebiet

Kurze Information was geschehen ist:

In der letzten Woche gab es in Südindien schwere Überflutungen, die schwersten seit über 60 Jahre und bis jetzt sind 200 Leute gestorben dabei und 1,5 Millionen sollen nun obdachlos sein.
Hier eine Internetseite auf der dies nochmal genauer steht:
www.abendblatt.de/vermischtes/article1214707/Indien-verzeichnet-1-5-Millionen-Obdachlose.html
Deshalb hat Bhumi Transporte mit Hilfsgütern organisiert von denen wir an diesem Tag welche ausgefahren haben.

Der Tag begann am Sonntag um 4.30 für uns. Nach nicht einmal 2 Stunden schlaf machten wir uns fertig um zum Bhumioffice zu fahren.
Dort angekommen warteten wir auf den Laster um die Hilfsgüter aufzuladen.
Diese bestanden aus Decken, Töpfen, Kochlöffeln, Tellern und Bechern.
Das war mittlerweile der 3te Transport dieser Art von Bhumi. Davor hatten sie schon Lebensmittel in das Gebiet geschickt.
Nachdem alles verstaut war ging es Richtung Süden.
Nach ein paar Pausen und Frühstück kamen wir an einen Checkpoint an dem sich jeder Hilfstrupp der in das Gebiet geht registrieren musste und angeben musste wo wer mit was helfen will. Dies war schnell erledigt und nun fuhren wir in das Gebiet das von den Fluten so betroffen war. Wir fuhren über eine Brücke über den Fluss Krishna. Schon hier war zu sehen wie weit das Wasser über die Ufer getreten war. In den Bäumen hingen Klamotten die durch die Fluten angeschwemmt worden waren.



Die Strasse wurde auch teilweise zerstört wodurch wir auf die andere Strassenseite wechseln mussten.
Als wir dann in einer kleinen Stadt angekommen waren sind wir vom Highway runter und Richtung der kleineren Dörfer über Trampelpfade. Zum Glück waren wir in einem Jeep unterwegs der es einigermaßen abgefedert hat.
Als wir im ersten Dorf angekommen waren haben die anderen mit den Dorfebwohnern sich unterhalten ob sie Unterstützung brauchen und wenn ja wieviel. Wir mussten derweilen im Auto sitzen bleiben um nicht soviel Aufregung auf uns zu ziehen. Jedoch konnten wir nicht das einmal einhalten da uns eine kleine Gruppe von Mädchen zwischen 6-12 Jahren entdeckt hat und gleich zum Auto gekommen sind um uns zu begutachten. Hier auf dem Land ist es noch mehr eine Seltenheit einen Weißen zu sehen! Jedoch sollte das nicht das letzte mal an diesem Tag bleiben. Als die anderen wieder zurück gekommen waren, haben sie uns erzählt dass der Gouverneur dort vor Ort schon alles in Ordnung gebracht hat, da er gute Verbindungen zu dem Dorf hat. Haben dann aber einen aus dem Dorf mitgenommen der uns bei der Suche nach den Hilfsbedürftigen behilfich war. Dann fuhren wir erstmal wieder über 2 ½ Stunden bevor wir wieder im nächsten Dorf ankamen.
Dort waren schon andere Hilfslieferungen und diese teilten auch genau das gleiche aus wie wir austeilen wollten. Nun gut Harish und Sara machten sich auf den Weg und erstellten mit dem Dorfältesten eine Liste für die, die noch nichts bekommen haben. Während dessen mussten wir wieder sitzen bleiben. Als wir dann aber aussteigen durften kamen gleich wieder ein paar Leute und zwei vom anderen Hilfstrupp haben ein Foto von uns gemacht. Wie im Zoo! Um unseren Laster hat sich dann eine Gruppe gebildet die sehnsüchtig auf unsere Ware wartete.

 
                                                                                     Sara und Harish die an diesem Tag einiges zu tun hatten!

Wir legten dann auch los und verteilten die Decken und Geschirr.

 

Ich sollte dann ein paar Fotos von der Ausgabe machen und von den Leuten außenherum. Es gab einen kleinen Zwischenfall der aber nicht so schlimm war. Ein Mann wollte sich einfach reindrängen und etwas abstauben obwohl im nichts zustand. Harish versuchte ihn zurück zu ziehen jedoch riss er sich los und schimpfte anscheinend. Kann es ja nicht verstehen was sie hier reden. Dann kamen aber gleich 5 Männer und ziehten in zur Seite. Als es dann so langsam zu Ende ging musste ich auf den Laster springen und wir fuhren los. Die Leute rennten uns dann noch hinterher in der Hoffnung etwas ab zu bekommen. Jedoch ließen sie ziemlich schnell von uns ab. Dies sollte sich noch ändern.



Auf den Weg zum zweiten Dorf konnten wir die atemberaubende Landschaft dort betrachten. Ich habe noch nie soviel grün gesehen wie hier! Das Land ist flach und soweit das Auge reicht sieht man nur Reisfelder und Palmen!





Haben dann noch einige Kühe auf unseren Weg angetroffen. Manche hatten farbige Hörner was die Besitzer aus Stolz machen.



Im zweiten Dorf ist uns gleich ein Schwimmbadgeruch nach Chlor entgegen geschlagen. Konnte mir im ersten Moment nicht erklären wo dieser Geruch herkam da mir ein Schwimmbad hier außen auf dem Land sehr unwahrscheinlich erscheinte. Wie sich heraustellen sollte kam der Geruch von dem weißen Chloridpulver das überall verstreut war um die Seuchengefahr einzudämmen. Denn durch die Straßen sind noch vor 1 ½ Wochen tote Kühe und Kadaver getrieben, wovon man nun nichts mehr sah. Deshalb hatten wir auch die ganze Zeit OP Masken auf um uns nichts einzufangen. Mussten wieder erstmal im Auto sitzen bleiben. Von uns wurde jedoch dann wieder ein Foto von einem gemacht. Ich sags doch wie im Zoo! Als Harish und Sara wieder eine Liste erstellt haben von denen die die Sachen brauchten, konnten wir loslegen. Das Problem war diesmal dass es sich um ein größeres Dorf handelte und schon viele andere Hilfstransporte dort waren und Sachen verteilten wie Lebensmittel und Decken. Problematisch war auch abzuschätzen wer schon etwas hatte und wer nur mehr haben wollte um es dann zu verkaufen. Die Leute rissen sich um diese Sachen. Die einen haben eine Tüte Reis aus dem Bus gegeben und diese Tüte war innerhalb von 1 Sekunde kaputt und über den ganzen Boden verteilt da die Leute sich darum so stritten. Uns ging es da nicht anders. Wir hatten einen Polizisten zur Hilfe der für Ordnung sorgte. Jedoch hatten Harish und Sara immernoch ganz schön damit zu kämpfen die Leute unter Kontrolle zu halten. Einmal ging der Polizist ziemlich rau vor und er schubste die Leute zurück, von denen die meisten Frauen waren, und drohte mit dem Schlagstock, den er auch einmal einsetzte bei einer Frau und ihr auf die Beine schlug, da sie nicht zurückgehen wollte. Wir fertigten auf dem Truck die Sets an und gaben diese dann weiter. Am Schluss fuhr der Truck wieder so schnell wie es ging. Im letzten Moment habe ich dem Polizisten ein Set gegeben der dieses dann an eine Frau weitergab. Diesmal ließen die Leute aber nicht so schnell locker wie im letzten Dorf und einer auf dem Truck musste mit einem Rohrstock auf die Finger hauen die sich versuchten am Truck festzuhalten. Sie sind uns auch noch viel länger gefolgt als die anderen. Kurz nach dem Dorf haben wir nochmal angehalten und noch ein paar Sets angefertig da wir nicht alle auf der Liste versorgt hatten. Die Sets wurden dann welchen gegeben die sie dann weiter geleitet haben. Wir stiegen wieder in den Jeep ein und fuhren zum Highway.
Auf dem Weg dorthin hatten wir noch einen Platten und der Truck hatte keinen Sprit mehr und wir mussten einen Kanister von der nächsten Tankstellen holen.



Abenteuer pur! Unser trinken war auch schon seit Stunden ausgegangen, da man vor Ort kein sauberes Wasser zu trinken bekommen hat. Müde und erschöpft hielten wir noch an einer „Raststätte“ an. Es war eher ein Schuppen in dem wir etwas gegessen haben.
Auf der langen nach Hause Fahrt habe ich kaum geschlafen und in Hyderabad selber haben wir noch die Sachen die nicht gebraucht worden vom Truck abgeladen.
Letztenendlich sind wir um 3.30 nach Hause gekommen und nach fast 24 Stunden auf den Beinen durfte ich dann endlich schlafen!
Insgesamt war es ein Abenteuer pur!

 
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