One year in India
  Die große Nordindientour
 

Wow was für eine Reise!

Ich bin mehr als 1/5 mal um die Welt gefahren mit Bus und Bahn, bin von der Wüste bis ins Gebirge gekommen und habe Temperaturen von knapp 36 Grad bis 7 Grad gehabt.
(Habe zu jedem Ort nur ein Bild mit eingefügt, da es einfach zuviele sind :-). Habe mal nachgeschaut, es sind so um die 1300 Stück.)

 

DELHI I

Die Reise begann am 23. Februar früh am Bahnhof Kacheguda. Dort stieg ich in den Zug der nach guten 25 Stunden Fahrzeit Delhi erreichen sollte. Nachdem ich die meiste Zeit im Zug geschlafen habe, ging die Zeit aus relativ schnell vorbei. Angekommen in Delhi machte ich mich auf den Weg zu einer WG von anderen Freiwilligen bei denen ich eine Nacht übernachtet habe da die Franzi, meine Reisebegleitung aus Deutschland, erst am Morgen des folgenden Tages in Delhi landete. Den Tag selber habe ich nicht mehr viel gemacht außer mit den anderen Freiwilligen über dies und das geredet.

Am 25. landete nun die Franzi in Delhi und ich holte sie vom Flughafen ab. Zurück in der WG und nach einer kleinen Verschnaufpause fuhren wir zu einem Basar, da die Franzi typische, leichte indische Kleidung für die Reise haben wollte. Nach dieser Einkaufstour packten wir unsere Sachen und fuhren zum Bahnhof von dem unsere große Tour beginnen sollte. Nach einem guten Abendessen und nachdem ein Typ doch tatsächlich versucht hatte mir meine Kamera zu klauen, warteten wir noch eine Stunde ( der Zug hatte Verspätung ) und machten uns im Sleepers fertig zum Schlafen. Die Tour begann …

 

AMRITSAR



Nach einer Nacht im Zug kamen wir früh in Amritsar an wo wir uns erstmal auf der Bahnhofstoilette frisch machten bevor wir uns Richtung goldenem Tempel aufmachten. Nachdem dieser nicht allzu weit weg war beschlossen wir die paar Meter zu Fuß zu gehen. Auf den Weg wurden wir dann aber netterweise von einem Autorikschawfahrer kostenlos dorthin gebracht. Da standen wir nun vor der großen Anlage und wussten nicht ob man fotografieren durfte oder nicht. Die Inder die wir gefragt haben sagten alle nein, die Touristen die wir fragten sagten alle ja. Also nahmen wir unsere Kameras auch mit rein! Zuerst mussten aber Vorkehrungen getroffen werden bevor wir in die Anlage rein durften. Schuhe ausziehen und in einem unterirdisch gelegenen Halle, die nach Käsefüßen stinkte, unsere Schuhe abgeben. An der Oberfläche zurück mussten wir unsere Rucksäcke abgeben. Dann noch die Hände und Füße waschen, ein Tuch ausleihen als Kopfbedeckung und nun waren wir soweit das heilige Gelände zu betreten. Am Eingang wurden wir erst einmal von einem Sikh auf bestimmte Dinge hingewiesen. Treppen rauf, Treppen runter und da standen wir vor der riesigen Wasserfläche in deren Mitte der Goldene Tempel, das größte Heiligtum der Sikhs, stand. Wir setzten uns erst einmal und ließen die Eindrücke auf uns wirken. Ich muss sagen ich war die ganze Zeit von etwas tiefen erfasst was man nicht direkt erklären kann. Vielleicht war es einfach der Respekt vor der Religion und dem Heiligen Ort, vielleicht war es auch etwas anderes, ich weiß es nicht.

Alles war mit Marmor versehen, der komplette Boden um den See und die Gebäude selber auch. Wir umkreisten dann den See mit den Uhrzeigersinn, wobei wir nach dem ersten Viertel stoppten, denn dort war der Bogen durch das Gebäude der direkt zur Speisung führte. Wir natürlich hungrig gingen dorthin. Nichtsahnend was uns erwarten würde bekamen wir Besteck und eine Platte in die Hand gedrückt, gingen paar Treppen hinauf und wurden auf einen Platz gewiesen in einem sehr großen Saal. Es wirkte alles sehr mechanisch, wie ein Prozess am Fließband. Nichtsdestotrotz war das Essen der Hammer! Vor allem die Nachspeise, Reis mit einer süßen Soße, war so was von lecker dass ich gerne mehr gehabt hätte, aber gab es leider nicht. Das weitere positive an dem Essen war, es ist kostenlos. Zurück am See umkreisten wir diesen weiter bis wir bei der Brücke zum Goldenen Tempel waren. Es war zwar eine verdammt lange Schlange, aber wir beschlossen trotzdem dort rüber zu gehen. Die meisten Pilger hatten sich Schälchen aus Bananenblättern gekauft, da es am Tempel eine Süßigkeit gab die man sich damit abholen konnte. Nach etwas mehr als 1 Stunde stehen in der prallen Sonne konnten wir teilhaben an einer Zeremonie und uns die Gewölbe anschauen. Interessant ist auch dass über Lautsprecher diese Zeremonie auf das ganze Gelände übertragen wird und dies 24 Stunden am Tag 7 Tage die Woche geschieht, sprich die ganze Zeit auch in der Nacht findet eine Zeremonie statt. Als wir auf den Dach standen, konnten wir die goldene Kuppel aus nächster nähe betrachten. Mehrere Kilogramm schwer und verdammt wertvoll war das sehr beeindruckend. Zurück auf den „Festland“ bekamen wir die Süßigkeit von einem Sikh und die war auch wieder verdammt lecker. Verständlich das die Leute beim goldenen Tempel sich darum fast geschlagen haben. Wir setzten uns dann noch für 1 Stunde hin um alles auf uns einwirken zu lassen. Danach gingen wir in das Museum das direkt beim Eingang ist. Interessante Gemälde und Ausstellungsgegenstände. Was aber schon etwas pervers ist, sind die Fotos von den Toten Sikhs, die anscheinend in einer Schlacht oder so gefallen sind, die sie komplett ungeschminkt zeigten, z.B. wie nur noch der halbe Unterkiefer am Gesicht hängt. Es gehen auch Kinder durch diese Ausstellung will ich nur mal so nebenbei anmerken.

Aus dem Museum draußen gingen wir auch aus der Anlage und besuchten den

Jallianwala Bagh in dem Gandhi seine Friedensbewegung gestartet hat, als britische Soldaten ohne Vorwarnung in eine Menschenmasse schoss die sich zu friedlichen Demonstration traf. Die Einschusslöcher kann man heute noch in manchen Mauern sehen. Ansonsten war der Park viel zu pompös hergerichtet.

Nach einem guten Essen ging es auch schon wieder Richtung Bahnhof. Der Nachtzug nach Jaipur wartete schon.

 

JAIPUR I



Früh morgens wieder angekommen, machten wir uns zu Fuß auf in die „Pink-City“. War jetzt nicht direkt so interessant, da zwar alles einheitlich in der gleichen Farbe gestrichen war aber ansonsten normal überall Geschäfte drinnen waren. In der Nähe vom Palast, den wir eigentlich Besuchen wollten, wurde uns von einem Autorikschawfahrer angeboten für einen Stundenpreis uns zu den Sehenswürdigkeiten zu fahren. Das machten wir auch und besuchten zuerst ein Grabmal, danach schauten wir uns den Palast im See vom Ufer aus an, besuchten eine Textildruckerei und letztendlich zum Amber Palace der außerhalb von Jaipur liegt und ein Weltkulturerbe ist. Man hätte auch mit einem Elefanten den Pass hinauf reiten können, was uns jedoch zu teuer war. Trotzdem durften wir am Eingangstor einen anlangen und streicheln. Das war voll cool ! Amber Place ist eine riesige Anlage! Zuerst gingen wir durch einen kleinen Garten bevor wir die Stufen hinauf zum Palast erklommen. Normalerweise (ich denke während der Monsunzeit) ist dieser und noch ein anderer Garten von einem See umgeben. Als wir dort waren war da nicht ein einziger Wasserfleck. Im Palast selber ließen wir uns auf eine Bank nieder die auf einem großen Vorplatz stand. Was mir sofort aufgefallen ist, aber das wird wahrscheinlich auch nur mir sofort auffallen, dass total viele „Weiße“ dort waren. Nach so einer langen Zeit wo man nur von Indern umgeben ist, fällt so etwas natürlich auf .

Wir gingen dann in das Innere des Palastes wo man verschiedenste Handwerksarbeiten betrachten konnte. Ein Saal war mir lauter kleinen Spiegeln an der Wand verziert, die wiederum zu einem Bild zusammengesetzt worden sind. Dann konnte man die Umgebung gut betrachten und sich in das ehemalige Palastleben hinein versetzten. Als wir vom Palst wieder abstiegen, konnten wir mehrere Halsbandsittiche betrachten, die eher ausschauen wie kleine grüne Papageien mit einem rotem Schnabel. Was aber noch aufregender war, war die Affenfütterung die gerade begonnen hatte als wir vor dem Garten standen. Da kamen auf einmal um die 20 Affen von überall und aßen ihre Karotten. Da konnte man schon mal sehr nahe an einen frei lebenden Affen herankommen, was einem dann aber auch nicht ganz geheuer war. Aus dem Garten draußen wollten wir zuerst eine Autorikschaw zurück nehmen, jedoch wollten die Fahrer alle ein überzogenes Geld. Dann wurde uns gesagt das Busse aus der Ortsmitte fahren, wo wir dann natürlich auch hingegangen sind. Dort wollten uns dann die Autorikschawfahrer weiß machen dass keine Busse mehr fahren und nur noch sie uns zum Bahnhof bringen können für 200 Rupien (zur Info wir zahlten dem Autorikschawfahrer von früh 40 Rupien pro Stunde!). Aber siehe da, da kam doch tatsächlich ein Bus vorbei! Sachen gibt es. Natürlich nahmen wir denn dann auch und zahlten dann auch nur 14 pro Person. Zurück in Jaipur am Bahnhof aßen wir noch lecker zu Abend. Es gab Butterroti mit einem Alu Palak Tomato Curry (Alu= Kartoffel, Tomato kann sich jeder denken und Palak=Spinat. Zum Curry sei noch gesagt, das ist immer eine Mischung aus verschiedenem Gemüse, dass man kocht und würzt, nicht das gelbe Pulver, was wir Deutschen darunter verstehen!) Dann ging es wieder in einen Sleeperswagon und die Reise führte uns dann nach Jaisalmer, der Wüstenstadt.

 

JAISALMER

 

Tag 1



Früh in Jaisalmer angekommen sollten wir eigentlich von unserem Hotel abgeholt werden, was aber irgendwie nicht geschah. Anscheinend hatte einer es verplant, vergessen, keine Lust gehabt oder sonst was. Dazu kam noch das die ganzen Taxifahrer uns belagerten uns zuquatschen was mit der Zeit einfach auf den Geist ging. Wir fanden trotz allem einen Weg dorthin und bezogen kurz unser Zimmer bevor wir vom Hotelbesitzer bei einer Tasse Tee begrüßt worden sind. Er hatte uns nach der Standartprozedur, wie Ausweisdaten und Adresse aufschreiben, davon geschwärmt dass er auch eine Deutsche kenne die er unbedingt heiraten will. Naja wie dem auch sei wir meldeten uns dann zu einer Kamelsafari am Abend an und wurden dann auch schon eine Stunde später von einem Jeep abgeholt. Dieser fuhr uns dann zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten. Es war aber gar nicht so leicht dorthin zu kommen, da der Premierminister von Indien zu Besuch war und fast jede Straße gesperrt war. Zuerst kamen wir zu einem Grabmal, das teilweise schon zerfallen war. Danach ging es zu einem Tempel, der nicht gerade so interessant war. Die dritte Station war eine Geisterstadt in der nur noch die Grundmauern der Häuser zu sehen waren. Die Geschichte die sich dahinter verbirgt ist folgende: Ein Maharatscha wollte sich Frauen aus dem Dorf holen. Jedoch wollten die Dorfbewohner das nicht und hatten nur eine Möglichkeit heil davon zu kommen, das ganze Dorf musste umziehen. Denn wenn nur die Frauen geflüchtet wären, wären die anderen abgeschlachtet worden. Somit zog ein ganzes Dorf innerhalb einer Nacht nach Jaisalmer wo sie sicher waren.

Zuletzt fuhren wir in ein kleines Dorf das in der Wüste liegt. Dort ausgestiegen kamen gleich ein paar Kinder auf uns zu die fotografiert werden wollten. Das haben wir dann auch gemacht, doch dann wollten sie sofort dafür bezahlt werden. Tja schon die Kleinen haben einen Geschäftssinn hier. Wir konnten uns dann mit Keksen aus der Affäre ziehen. Nach einer kleinen Runde in dem Dorf standen unsere Kamele schon bereit mit denen wir dann in die Richtung der Dünen ritten. Irgendwie eine unnatürliche Landschaft. Zwar waren wir nicht in der richtigen Sandwüste, sondern es waren noch einige Büsche und paar kleinere Bäume dort, jedoch alles trocken und doch schon sehr sandig. Wir ließen uns dann auf einer Sanddüne nieder, wo wir den Sonnenuntergang betrachteten. Auch wenn es am Horizont ziemlich bewölkt war, war es ein atemberaubendes Gefühl und eine einzigartige Stimmung. Als die Sonne weg war und wir noch eine Antilope und paar Totengräberkäfer gesehen haben, ging es in Richtung Straße zurück, wo wir dann von unserem Jeep abgeholt worden sind und zurück zu unserem Hotel gebracht worden sind.

 

Tag 2

Happy Holi!

Ja heute war Feiertag und zwar Holi. An diesem Tag feiern die Hindus den Sieg von Gut über Böse. Die genauere Geschichte: Der kindliche Prinz Prahlada sollte von seinem Vater überredet werden, ihm alle göttliche Ehre zu erweisen, der Junge jedoch verehrte weiterhin nur Vishnu . Mit verschiedenen Mitteln versuchte nun der König seinen Sohn zu töten, jedes mal jedoch griff Vishnu selbst ein und rettete das Kind. Schließlich griff der König zu einer List: Seine Schwester Holika, die durch besondere Kräfte vor dem Feuer geschützt war, sollte mit Prahlada auf dem Schoß ins Feuer springen und ihn so verbrennen. Aber die Flammen verschonten das Kind und von Holika blieb nur ein Häufchen Asche. An Holi wird nun die Vernichtung der Dämonin gefeiert, also der letztendliche Sieg vom Guten über das Böse. Und dies tun die Inder sehr Farbenfroh! Sie schmeißen mit Farbpulver wild um sich und spritzen alles dann nass was sich bewegt. Mein T-Shirt wurde auch teilweise zerrissen, was auch ein Ritual dort war. Leider konnten wir dieses Fest nicht ganz auskosten da es der Franzi in der Nacht auf einen Schlag schlecht ging, komischerweise nachdem von dem sauberen und kaum gewürzten Hotelessen gegessen hat. Davor hatten wir schon in sonstigen Buden gespeist und es ist nichts passiert. Jedenfalls gingen wir wieder zeitig zum Hotel zurück damit sie sich wieder ausruhen konnte.

 

JODHPUR



Nächster Tag, nächste Stadt! Diesmal ging es nach Jodhpur, the blue city. Dort angekommen und nach einem typischen indischen Frühstück in einer der vielen Imbisse ging es in den Mandora Garden. In dieser schönen Grünanlage trafen wir auf ein paar Affen und Inder mit Kindern die sich fotografieren lassen wollten. Natürlich gab es auch mal wieder diejenigen die uns „heimlich“ mit ihrer Handykamera fotografiert haben. Mit der Zeit ist das sehr nervig da man sich vorkommt als ob man ein Zootier wäre. Wir hatten noch eine Begegnung der dritten Art als eine Gruppe transsexueller uns entdeckten und total von unserer weißen Haut, den blonden Haaren und den blauen Augen fasziniert waren. Manchen konnte man wirklich nicht mehr ansehen ob es nun Männlein oder Weiblein war. Nach den Mandora Gardens fuhren wir zum Fort von Jodhpur. von dieser Festung konnte man dann auch erkennen warum Jodhpur die blue city genannt wird. Die ganze Altstadt war blau, jedes Haus blau angestrichen. Es gibt zwar ein paar Ausreiser die meinen sie müssen sich dem Trend widersetzen und ihr Haus in rot streichen. Danach haben wir noch das Museum besichtigt mit seiner Sammlung an alten Waffen, Sänften, Schmuck, Gemälden und den Residenzräumen der Könige. Zurück Richtung Bahnhof gab es wieder ein leckeres Curry mit Roti zum Abendessen bevor wir im Waiting Room auf unseren Zug warteten.

 

JAIPUR II



Wir kamen sehr früh in Jaipur an. Somit gönnten wir uns noch etwas Schlaf im Waiting Room dort bevor wir uns zum wiederholten male in die Innenstadt von Jaipur machten. Noch vollgestopft mit Kultur vom Vortag waren wir nicht wirklich motiviert in den City Palace zu gehen. Somit schauten wir uns das Hawal Maha an, das auch das Haus der Winde genannt wird da es sehr sehr viele Fenster besitzt. Es war etwas enttäuschend da wir uns das Haus um einiges größer vorgestellt haben. Somit machten wir uns danach gleich auf zur Central Busstation von wo wir einen Bus nach Agra nahmen. Zur Busstation selber nahmen wir eine Fahrrad-Rikschaw was sehr unterhaltsam war, da wir kaum in den sitz hinten reinpassten. Uns tat nur der Herr mit der Zeit leit da er ganz schön ackern musste um vorwärts zu kommen. Dafür gab es aber dann auch extra Trinkgeld. Im Bus nach Agra saß ein Deutsches Pärchen vor uns. Es war eigentlich total zum verzweifeln da dieser Herr einfach seine Frau geschnappt hat und nach Indien geflogen ist ohne irgendwas zu planen. Er hatte zwar einen Lonely Planet, der eigentlich für Rucksacktouristen ausgelegt ist, was ihm aber als typischer deutscher Tourist nicht wirklich weitergeholfen hat. Naja hab wenigstens Versucht ihm einigermaßen beizubringen was er zu machen hat. Während der Reise fiel auf einmal die Fensterscheibe in unserer Sitzreihe raus. Ich habe es dem Kontrolleur zwar berichtet, er hatte auch gefragt ob wir uns angelehnt haben, aber nachdem ich das verneinte, hat es keinen mehr interessiert, es war einfach wurscht. In Agra angekommen und nach dem schnellen auffinden unseres Hotels gab es zum Abendessen indische Kartoffelpuffer die sehr sehr lecker waren!

 

AGRA



Nach dem Aufstehen machten wir uns erstmal auf dem Weg zu unserem anderen Hotel. Dort eingezogen ging es auch gleich weiter zu der Attraktion in Agra, eins der neuen sieben Weltwunder, das Taj Mahal. Es war aber nicht so einfach erst einmal dort hin zu kommen. Zuerst mussten wir zu einem Ticketoffice das ein Kilometer vom Taj Mahal entfernt war. Dort durfte man als Ausländer (typisch für Indien) einiges mehr zahlen als die Inder selber. Das ist überall so, jedoch ist es beim Taj Mahal am heftigsten. Für nicht Inder war der Preis 750 Rupien und für Einheimische war er lediglich 20 Rupien, was einfach mal frech ist meiner Meinung nach. Fast 38 mal mehr zahlen als die anderen ist nicht ohne. Aber ok da drüber lässt sich streiten. Nach einem guten Fußmarsch den Kilometer zurück zum Taj Mahal musste Franzi dann auch noch die Batterien aus ihrer Taschenlampe raus nehmen, da ja eine Bombe sich drinnen verstecken hätte können. Bei meiner Kamera haben sie aber nichts gesagt oder genauer nachgeschaut. Naja… kein weiteres Kommentar dazu. Ja dann standen wir da nun im Garten vom Taj Mahal und sahen dieses riesige Gebäude. Ein wirklich atemberaubender Anblick, auch wenn es sehr überlaufen ist. Als dann auch der Sonnenuntergang einsetzte, gab es ein wunderschönes Farbspiel auf dem Marmor. Wir haben uns auch das Mausoleum innen drinnen angeschaut. Jedoch ging da jede Romantik und Träumerei des Gebäudes flöten. Es stank nach Käsefüßen und das hochkonzentriert. Es war einfach widerlich. Danach ging es noch zu einem Straßenimbiss das im ersten Moment nicht wirklich einladend aussah aber sehr gutes Essen hatte!

Am nächsten Morgen fuhren wir mit einem Taxi nach Fatepur Sikri, das dafür berühmt ist, dass es lediglich für einen Sieg im Krieg gebaut worden ist. Eine ganze Stadt in mehreren Jahren aufgebaut und dann für 30 Tage bewohnt worden bevor jeder wieder abhaute. Wir wollten diese Kulturstätte auf uns wirken lassen und alleine das Gelände erkunden, was uns aber sehr erschwert worden ist. Ein Fremdenführer hatte es einfach nicht verstanden dass wir ihn nicht brauchen und verfolgte uns gute 30 Minuten bevor er endlich von uns abgelassen hat. Nachdem wir genug gesehen hatten, machten wir uns auf den Rückweg nach Agra, wo wir eine nette Engländerin kennengelernt haben mit der wir ein sehr gutes Gespräch hatten. In Agra packten wir unsere Rucksäcke, besorgten uns noch paar Bananen und Orangen und warteten mal wieder am Bahnhof auf unseren Zug. Ein listiger Affe war dann so schlau und hat unsere Tüte mit den Früchten geklaut! Er setzte sich dann auch demonstrativ auf das Dach sodass wir ihn gut sehen konnten wie er unsere Früchte verdrückte. Als die Abenddämmerung los ging, ging auch die Moskitozeit los. Es waren hunderte von denen, von denen ich dort schon 40 dann auf dem Gewissen hatte. Das sollte es aber nicht für den Tag gewesen sein. In Jhansi angekommen, suchten wir uns ein Hotel und fanden leider nur eine Absteige die zu teuer war für das was uns geboten wurde. Leider war es schon zu spät und wir hatten keinen Nerv mehr noch ewig herum zu suchen. Somit nahmen wir das Zimmer in dem auch noch gaaaaaaanz viele Moskito mit im Preis inbegriffen waren. Die nächsten 30 Tote und es wurden immer mehr. Naja es half nur noch viel Mückenschutzmittel und dicke Kleidung.

 

KACHERAHO



Nach einer unruhigen Nacht wollten wir nur noch raus aus Jhansi. So eine hässliche Stadt! So machten wir uns auf zu unserer nächsten Station Kacheraho. Doch der Weg dorthin und vor allem von dort wieder weg sollte nicht so leicht sein. Zuerst waren wir frohen Mutes und haben auch gleich einen Bus erwischt der direkt dorthin fahren sollte. Dem war dann nicht so. In einem Dorf das 1 1/2 Stunden von Kacheraho entfernt war, wurden wir regelrecht heraus geschmissen da nicht genug Passagiere im Bus mehr vorhanden waren. Somit wurde uns ein Jeep gesucht der dorthin fuhr. Wieder schön kuschelig zusammen gequetscht kamen wir dann doch noch dort an. Problem war nun das uns einer vor Ort sagte das der letzte Bus nach Satna, von wo unser Zug am Abend wegfahren sollte, um 15 fährt. Wir hatten aber schon 15.15 wie wir ankamen. Somit durften wir uns ein schweineteures Taxi leisten damit wir den Zug doch noch erwischten. Nichtsdestotrotz Haben wir uns die Tempelanlage dort noch angeschaut. Dazu hatten wir aber auch nur eine Stunde Zeit da es dann schon geschlossen wurde. Somit rannten wir förmlich durch das Gelände, aber in einer ruhigen und entspannten Art und Weise. Die verschiedenen kleinen Skulpturen die die Tempel verzierten waren wirklich der Hammer. Dafür waren die Tempel auch berühmt, auch dafür das manche Skulpturen Stellungen aus dem Kamasutra zeigten, was in Indien normalerweise total verpönt ist. Nachdem wir die Tempel angeschaut hatten, die Taxifahrt hinter uns brachten, warteten wir mal wieder am Bahnhof. Um diesen Tag aber noch ab zu runden fuhr unser Zug direkt vor der Nase davon da jeder sagte dass unser Zug erst später kommen würde. Somit mussten wir auf den nächsten Zug warten der aber erst 5 Stunden später kam! Wir haben es dann aber doch noch geschafft aus Satna zu kommen und fuhren Richtung Varanasi.

 

VARANASI



Nach einer schlaflosen Nach für mich, da ich auf das Gepäck aufgepasst habe, nachdem wir keine Plätze hatten, kamen wir in Varanasi an. Varanasi ist berühmt für seine vielen Ghats, was Zeremonieorte direkt am Ganges sind. Die meisten schauen aus wie Treppen die zum Wasser führen wo die Gläubigen sich waschen und damit spirituell reinigen. Dieses Treiben kann man sehr gut kurz vor Sonnenaufgang beobachten, laut Reiseführer :-) Wir waren, durch den verpassten Zug, zu spät angekommen und konnten und lediglich die Ghats selber noch betrachten. Wir fuhren mit einem Boot an den ganzen Ghats vorbei, die teilweise sehr bunt geschmückt waren mit Sonnenschirmen oder gewaschener Wäsche die zum trocknen ausgebreitet worden ist. Als wir an den zwei Verbrennungsstätten vorbei fuhren, wurde mir es etwas mulmig im Magen, denn es war ein komisches Gefühl diese zu sehen und zu wissen dass dort die Leute verbrennt werden. Wir zwei hatten eigentlich noch Glück das wir nur das gesehen hatten, denn von anderen die auch in Varanasi waren wurde mir erzählt dass neben ihrem Boot die aufgedunsenen Leichen auf dem Wasser schwimmten, da die Steine nicht schwer genug waren sie am Grund zu halten. Bestimmt kein schöner Anblick. Nach dieser Tour gingen wir erstmal Chai trinken, diesen pappsüßen Milchtee, der dort traditionell aus kleinen Tonkrügen getrunken wird. Wir entdeckten auch noch einen richtig guten Süßigkeitenstand an dem ich mich erstmal überfressen habe! Und schon ging es zurück zum Bahnhof. Dort wartenen wir wieder eine Weile da der Zug eine Verspätung von 2 Stunden hatte. Leider waren wir auch noch auf der Waitinglist, was bedeutet dass wir keinen zugesicherten Sitzplatz hatten. Somit quetschten wir uns in die Nähe von der Toilette auf dem Boden, denn woanders war kein Platz mehr. Der Zug war restlos überfüllt. Trotzdem entdeckten uns ein paar Inder die uns zu sich einluden. Es war echt eine lustige Truppe, vorallem wollte sich ein Soldat sich mit mir unterhalten, was aber problematisch war da er kein Englisch konnte und ich nicht seine Lokalsprache. Glücklicherweise konnte einer der Truppe alle zwei Sprachen und somit konnten wir uns etwas unterhalten. Cool fand ich auch wie der Soldat versucht hatte meine Chipspackung auf zu machen, die dabei aber kaputt ging und alle Chips auf dem Boden verstreut waren. Im tat es so leid das er gleich zwei Chipspackungen für Franzi und mich kaufte. Wir hatten dann echt noch das glück dass wir mit auf einer Pritsche schlafen durften und nicht auf dem Boden. Es war eine echt lustige Zugfahrt zu unserem nächstem Reiseziel.

 

DARJEELING



Die Sonne ging auf. Es waren Ananasfelder zu sehen. Viele Störche bewegten sich auf diesen Feldern. Es war ein sehr schöner Anblick. Unser nächstes Ziel war Darjeeling, die für ihren Tee weltweit berühmt ist. Zu ihr führt eine Bahn die unter dem UNESCO Weltkulturerbe steht. Leider haben wir diese Bahn verpasst und es führte nur einmal täglich eine nach Darjeeling rauf. Somit schnappten wir uns einen Jeep in dem wir uns mit ein paar anderen auf der Rückbank eng zusammen kuschelten. Als wir aus Siliguri rauskamen, erschienen immer mehr Berge aus dem Dunst. Es ist einfach eine atemberaubende Landschaft! die Berge stiegen so richtig in die Höhe und man konnte den Anstieg von 400 Meter bis auf 3000 Meter ü.M. durchgehend betrachten. Ich war einfach überwältigt! Nach guten 4 Stunden fahrt kamen wir in Darjeeling an, das auf 2134m liegt und an einen Berghang gebaut worden ist. Obwohl es über 100.000 Einwohner haben soll, war keine Hektig zu spüren. Alles war ruhig uns gelassen. Somit konnten wir uns auch sehr schnell entspannen von unserer bisherigen Tour, da wir in Darjeeling für 2 Nächten bleiben sollten. Wir entdeckten einen Bäcker in der Nähe unseres Hotels, der sehr guten Kuchen hatte, was in Indien eine Rarität ist! Nachdem Darjeeling soweit oben liegt, waren auch die Temperaturen dementsprechend niedriger als im flachen Land. Nachts hatte es nur 8 Grad, was für mich ein richtiger Temperaturschock war, da ich doch Hyderabad mit 35 Grad gewohnt war :-) Somit musste ich mir erstmal eine Mütze kaufen um nicht zu erfrieren. Nach dem Abendessen wollten wir noch einen Tee trinken und fanden so einen sehr kleinen Imbissstand, das ein sehr nettes Pärchen betrieb. Ich war noch nicht ganz gesättigt und bestellte mir eine Eggroll, was so eine Art Wrap war. Ich konnte die zwei damit beeindrucken dass mir diese Roll nicht scharf genug war und die doch richtig viel von der scharfen Soße drauf hauen sollten. Ungläubig haben sie jeden einzelnen Bissen von mir beobachtet ob ich den auch wirklich essen würde. Danach gingen wir in unser Hotel wo wir in den Genuss von indischen Fernsehen kamen :-)

Am nächsten Morgen hätten wir fast verschlafen, da wir auf den Tiger Hill wollten der in der Nähe von Darjeeling liegt, von dem man den Himalaya betrachten kann. Und bei Sonnenaufgang sollen die weißen Gipfel in rot und orange Tönen erstrahlen. Zum Glück hatten wir es noch vor Sonnenaufgang auf den Tiger Hill geschafft und konnten dieses Ereignis miterleben. Was etwas komisch war, war dass viele Leute da waren, die aber nur darauf gewartet haben dass die Sonne aufging, woraufhin sie applaudierten (Ja die Welt ist auch diese Nacht noch nicht untergegangen!) und sehr schnell verschwanden. Wir nahmen uns unsere Zeit da wir hofften etwas mehr vom Himalaya zu sehen, was sich dann leider im Dunst nicht! auflöste. Uns blieb die Sicht durch den Dunst leider verwehrt. Aber wir hatten trotzdem einen wundervollen Blick auf den dritt höchsten Berg der Welt, den Kachejonga. Als wir in Darjeeling zurück waren, frühstückten wir erstmal bei dem Bäcker und ruhten uns danach in unserem Hotelzimmer noch etwas aus, da nicht nur die vorherige Nacht kurz war, sondern auch die Nächte im Zug nicht gerade erholsam waren. Zum späten Nachmittag machten wir uns auf den Weg und wollten den Zoo besuchen. Jedoch hatte der da schon geschlossen. Somit schauten wir uns einen Park in der Nähe an. Es war erstaunlich auf dieser Höhe frei wachsende Palmen und Kakteen zu sehen, da wir uns ja auf 2134m befanden. Von einem Baum fielen Blätter die richtig weich waren und mit einem Pelz besetzt waren. Daraus hätte ich gerne mir was schneidern lassen, da es sich so richtig gut anfühlte. Nach dem Park wollten wir nun einen richtigen, typischen Darjeeling Tee trinken und suchten uns ein Teehaus. Wir wurden nur kurz von einem Kiosk aufgehalten in dem eine Frau 10 Markstück große Röstis machte, die richtig gut schmeckten. Wir haben auch den ganzen Bestand davon aufgegessen denn sie gemacht hatte :-) Zum Abschluss des Tages tranken wir einen guten Tee und aßen noch bei unserem Pärchen zu Abend. Da es in der Nacht zuvor schon sehr kühl war in unserem Zimmer, bestellten wir uns Holz für den Kamin den wir hatten. Die zwei Jungs die uns das Feuer auch anschürten, hatten richtig Spaß daran und verbrauchten eine ganze Flasche Spiritus, die sie auch noch zum Überfluss ankokelten. Somit konnten wir eine etwas wärmere Nacht in Darjeeling verbringen.

Der letzte Morgen in Darjeeling brach an und wir hatten noch ein bisschen was vor bevor wir unseren Zug um 9.30 Uhr erwischen wollten. Wir machten uns also früh auf den Weg zu den Teeplantagen um diese von der Nähe zu betrachten. Jedoch war das garnicht so einfach dorthin zu kommen. Wir mussten uns erstmal durch kleine Gassen durchwuseln bevor wir es endlich geschafft haben. Als wir durch die Plantage duchschlenderten und den einfacheren Weg zur Hauptstraße entdeckten, rief aus einem kleinen Haus mitten in den Feldern eine Frau zu ob wir denn nicht einen Tee haben wollten. Wir nahmen diese Gelegenheit gerne an und uns wurde auch etwas geboten. Wir saßen in deren Wohn/Schlaf/Esszimmer und uns wurden die Unterschiede zwischen weißen, grünen und den verschiedenen Flushs vom Schwarztee erklärt. Dazu gab es einen 5 Sekunden Tee, den sie uns auch vorführte, das er wirklich nur 5 Sekunden ziehen musste und trotzdem einen außergewöhnlichen Geschmack hatte. Zum Abschluss bot sie uns noch an Tee bei ihr zu kaufen und erzählte uns das eigentlich der Tee, der auf ihrer Plantage wächst, für das Nobelkaufhaus Harrods bestimmt ist. Jedoch können sich die Arbeiter zum Eigengebrauch etwas mitnehmen. Diesen verkaufte sie uns dann für einen wesentlich billigeren Preis als man bei Harrods zahlen würde. Nun war aber auch schon die Zeit schnell verflogen und wir mussten uns beeilen zu unserem Hotel zurück zu kommen und noch unsere Sachen zu packen. Das war aber auf 2100 Meter Höhe nicht so einfach. Wir mussten zwischenzeitlich eine Pause einlegen da wir etwas aus der Puste gekommen waren durch das Rennen. Nachdem wir uns noch schnell frisch gemacht haben und die Sachen wieder alle in den Rucksäcken verstaut waren, durften wir aber auch schon zum Zug rennen. Hätte es zwar letztendlich nicht gebraucht, da wir noch eine gute halbe Stunde im Bahnhof standen. Aber in Indien weiß man ja nie wann ein Zug denn nun fährt. Nun fuhren wir wieder durch die atemberaubende Landschaft, die mit Worten nicht zu beschreiben ist. Interessant war auch dass die Bahnschienen direkt neben der einzigen Straße verliefen und diese auch ab und zu mal überquerte wodurch die Autos warten mussten bis wir vorbei waren. Jedoch Bahnschranken oder irgendwelche andere Sicherheitsvorkehrungen gab es nicht. Da es auch nur eine Bahnschiene gibt, jedoch ein Zug runter fährt und ein anderer gleichzeitig hinauf fährt, standen wir bei einer Stelle etwas länger bis die Züge so umrangiert waren das sie weiterfahren konnten. Währenddessen erfreuten wir uns der Affenfütterung die direkt neben uns stattfand. Am vorletzten Bahnhof gab dann plötzlich der Triebwagen auf und wir mussten über die Gleise zu einen anderen Zug laufen damit wir zu unserem Zielbahnhof kamen. Dort mieteten wir ein Zimmer direkt im Bahnhofsgebäude, da unser nächster Zug erst am Morgen des nächsten Tages abfahren sollte.

 

NEPAL





Allein die Anreise nach Nepal war ein Abenteuer. Als wir Muzaffapur erreichten, dachten wir, wir könnten einen der Busse erwischen die direkt nach Kathmandu fahren würden. Jedoch wurde uns in dieser hässlichen Stadt ziemlich schnell klar gemacht das es diese Buse nicht gibt und wir einen Zug nehmen müssen der bis an die Grenze fahren würde. Somit huschten wir von hier nach da bis wir es geschafft haben heraus zu finden welcher Zug an die Grenze fährt. Auf dieser Fahrt lernte ich einen Jungen kennen dessen Vater Anwalt war und uns eine Adresse eines guten Hotels gab in dem wir zu einem günstigeren Preis schlafen sollten. Nervig war dann zum Schluss nur das irgendwelche bescheuerten Typen im Zug rumbrüllten und sich direkt neben uns saßen um uns, mal wieder, wie Zootiere zu begaffen. Jedoch waren wir alle zwei zu müde um dagegen etwas zu machen. Um Mitternacht kamen wir in Raxoul an, die Grenzstadt zu Nepal. Ein Rikschawfahrer fuhr uns auch gleich zu dem besagtem Hotel, was aber leider schon geschlossen hatte. Somit mussten wir die „Empfehlung“ des Rikschawfahrers vertrauen. Auch wenn wir den Hotelbesitzer erst noch geweckt haben, habe ich mit ihm um 25 Rupien um den Preis gefeilscht. Hatte auch funktioniert :-) Der Rikschawfahrer half uns auch am nächsten morgen dabei zu den Visastellen zu finden und nach Nepal zu kommen. Von dort nahmen wir einen Jeep nach Kathmandu über eine sehr gut ausgebaute Strecke. Mein Arsch hatte schon auf der hälfte der strecke mir seine Freundschaft gekündigt. Es ging durch tausende Serpentinen und Sandpisten durch das Gebirge. Bei unserer einzigen Pause an einer Raststätte im Nirgendwo trafen wir auch noch Franken! Naja waren etwas komisch und nicht wirklich gesprächig. Nach weiteren schmerzhaften Kilometern erreichten wir Kathmandu, die Hauptstadt von Nepal. Von dort aus wollten wir direkt weiter nach Dulikehl, von wo man einen wunderschönen Sonnenaufgang betrachten und einen guten Blick auf den Himalaya haben sollte. Jedoch fuhren wir mal wieder du die halbe Stadt um einen Bus dorthin zu finden. Letztendlich hat uns ein Direktor weiter geholfen der selbst nach Dulikehl musste. Er hatte die nächsten Tage ein Meeting von der U.N. mit anderen Organisationen. Wir gingen erstmal mit ihm mit zu seinem Hotel, wo auch das Treffen stattfand, und informierten uns ob noch ein Zimmer frei sei. Es war schon ein komisches Gefühl als ein Paar Jeeps von der U.N. vor dem Hotel standen. Nachdem kein Zimmer mehr frei war, suchten wir weiter und fanden auch ein sehr sehr schönes Hotel mit wunderbaren Ausblick auf den Himalaya. Leider sollte dieser Wunsch nicht ganz in Erfüllung gehen und der Himalaya sollte sich mal wieder im Dunst verstecken. Zwar konnte man so ein bisschen die Bergspitzen erahnen, aber der Sonnenaufgang war trotzdem der Wahnsinn. Am Abend zuvor hatten wir auch noch einen richtig guten Blick auf die Sterne gehabt, da kaum Lichter von Städten vorhanden waren die die Sicht überblendeten. Nach dem Frühstück erkundeten wir noch kurz die Umgebung, was aber nicht so spannend war. Auf dem Rückweg zum Hotel fuhr plötzlich ein Bus an uns vorbei auf dem eine Ziege direkt auf dem Dach stand, was für uns einen witzigen Anblick bot.

Kurz darauf waren wir auf dem Weg nach Kathmandu zurück, wo wir in den Stadtteil Thamel wollten. Ging dieses mal ohne weitere Probleme und wir hatten sogar richtig Glück. Eigentlich suchten wir das eine Meditationszentrum, da wir am nächsten Tag einen Tageskurs mitmachen wollten. Jedoch wurde uns schnell gesagt das dieses Zentrum nicht in Thamel ist und sonst wusste auch keiner wo es sein sollte. Von den Herren, die uns da weitergeholfen haben bekamen wir auch das Angebot für einen billigen Preis in einem Hotel, das erst frisch renoviert worden war, zu übernachten. Natürlich waren wir stutzig, dachten uns aber wir schauen uns es zumindest mal an. Und ich muss sagen es war der Hammer, wenn man es mit den Zimmern vergleicht die wir davor gehabt haben. Eigentlich war es schon auf europäischen Niveau, was zu diesem billigen Preis wirklich unschlagbar war mit 4€ die Nacht. Das mulmige Gefühl ging aber nicht wirklich weg, da wir uns nirgendwo eintragen und den Reisepass vorlegen mussten. Jedoch stellte sich bei der Abreise fest, dass dies alles wahr war und nicht nur eine Masche uns erstmal ins Hotel zu bekommen und dann abzuziehen. Die Nepalesen sind doch keine Inder :-) Insgesamt waren sie viel gelassener und freundlicher meiner Meinung nach. Und keiner versuchte bei uns extra viel rauszuschlagen. Wie dem auch sei, wir haben in unserem Reiseführer gelesen dass es ein buddhistisches Kloster in Kathmandu geben soll in dem sie auch Tageskurse für Meditation anbieten. Somit fuhren wir am nächsten morgen zur Kopan Monastery. Dieses liegte auf einem Felsen von wo man die ganze Stadt überblicken konnte. Als die Rezeption aufmachte, erkundigten wir uns gleich nach dem besagten Kurs. Leider wurde uns gesagt, das durch ein Monatsangebot, das im Moment lief, keine Tageskurse angeboten werden. Jedoch durften wir uns im Kloster umsehen, was wir dann auch taten. Nachdem die Kantine richtig gutes Essen kochte, kaufte ich mir ihr Kochbuch und bin schonmal gespannt ob ich das auch so hinbekomme. Zurück in Thamel gingen wir in den Golden Garden. Es war wie ein Flash, da man von dem Gewimmel der Straßen in ein kleines, ruhiges Paradies eintauchte. Dort entspannten wir uns erstmal und nahmen die Atmosphäre in uns auf. Danach schlenderten wir noch durch die Straßen. Dort erstand ich mir einen Pashmina-Schal, den ich höchstwahrscheinlich brauchen werde, wenn ich wieder nach Deutschland komme. Franzi kaufte noch paar Souvenirs, wobei ich ihr beim handeln half und dem Standbesitzer somit zur Weißglut getrieben habe. Jedoch haben wir die Sachen auch zu unserem Preis bekommen. Am Abend gab es noch ein schönes Gewitter das wir vom Dach aus betrachteten. Den Morgen darauf checkten wir aus und fuhren mit dem Bus nach Lumbini, was den Geburtsort von Buddha beherbergt. Die Fahrt selber an sich was nicht so interessant. Haben die nepalesische Landschaft noch betrachtet. Nach dieser sehr langen Busfahrt und einer Hotelvermittlung durch einen Polizisten kamen wir an unserem nächsten Hotel an, das gleich in der Nähe des riesigen Lumbini-Parkes war, in dem sich die besagte Geburtsstätte befindet. Leider hatte meine Flasche Mundwasser die Busfahrt nicht wirklich überstanden und lief fast komplett in meinem Rucksack aus. Ich hatte Glück im Unglück da mein Kochbuch, was ich erst einen Tag zuvor gekauft habe, das meiste aufgesaugt hatte. Nach einem Abendessen auf dem Dach des Hotels unter Sternenhimmel, da es einen Stromausfall mal wieder gab, durften wir uns wieder einigen Moskitos erwehren. Im Morgengrauen machten wir uns mit Fahrrädern vom Hotel auf zur Geburtsstätte. Dort waren auch mal wieder ein paar Inder ohne Anstand unterwegs die uns schamlos fotografieren. Wenn wir aber von ihnen ein Foto haben wollten, drehten sie sich weg. Nur eine hatte den Mumm, fotografierte uns aber gleichzeitig. Der Ort hatte etwas magisches. Zwar sah es nicht wirklich besonders aus, der Geburtsort, es war ein grüner Stein und das wars, aber es war irgendetwas in der Luft, was man nicht beschreiben kann. Zurück mit dem Fahrrad ging es wieder Richtung Indien. An der Grenze ging alles ohne Probleme. Dort lernten wir Chris kennen, der aus Irland kam und ebenfalls durch Nepal reiste. Mit ihm teilten wir uns ein Taxi nach Gorakhpur, von wo unser letzter Zug nach Delhi ging. Was nur ein bisschen blöd war, wara die Tatsache dass wir einen Geldautomaten brauchten um den Taxifahrer zu bezahlen, was sich aber als schwierig herausstelle, da es der 15. Tag im Monat war, was bedeutet Zahltag! Und hier hat man die Angewohnheit an diesem Tag alles auf einmal abzuheben, denn die anderen Tage wird es ja bestimmt kein Geld mehr geben. Somit war ein Geldautomat nach dem anderen leer. Nach langer Suche haben wir es doch noch geschafft und konnten beruhigt in unseren Zug steigen. Wir teilten unsere zwei Betten mit Chris, da er auch nach Delhi musste, jedoch keinen reservierten Platz hatte.

 

DELHI II

Zurück in Indien, kurz vor dem Ende unserer langen Reise, kamen wir frühs in Delhi an und kehrten zu der einen WG zurück von wo wir unsere Reise gestartet hatten. Franzi sortierte noch ihre Sachen aus, wonach wir nochmal kurz shoppen gingen. Zu Abend gab es noch einen Früchteschmaus mit gaaaanz vielen exotischen Früchten, bevor Franzi mit dem Taxi zum Flughafen fuhr. Zwei Tage später trat auch ich meine Heimreise nach Hyderabad an und somit endete die große Nordindientour!

Sie war auf jedenfall unvergesslich und unbeschreiblich!

Hier nochmal ein richtig dickes Dankeschön an die Franzi ohne sie die Reise langweilig gewesen wäre!

 
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